Theorie

Blume des Jahres 2017 – Klatschmohn

Eigentlich ist es jetzt nicht die passende Jahreszeit um über Klatschmohn zu schreiben – aber die Wahl für die Blume des Jahres 2017 erfolgte nun mal im November.

Denn die Hauptblütezeit des Klatschmohns ist im Frühjahr, nämlich im Mai und Juni. Sobald der Klatschmohn blüht, hat endgültig die helle und warme Zeit des Jahres begonnen und der Sommer kann kommen.
Die zarten Blütenblätter des Klatschmohns scheinen sie wie aus hauchdünnem, knittrigen Papier. Eine einzelne Blüte hält nur zwei bis drei Tage, bevor sie verwelkt. Doch insgesamt bleiben die Klatschmohnbestände bis in den August und darüber hinaus und produzieren Tag für Tag neue rote Blüten.

Die Art stammt übrigens aus dem wärmeren Mittelmeerraum und kam zusammen mit dem Getreide nach Norden.

Als typischer Getreidebegleiter ist der Lebensrhythmus des Klatschmohns gut an den des Getreides angepasst. Aber auch an den lichten Ackerrändern wachsen die roten Blüten wieder deutlich häufiger. Das liegt an neuen Pestiziden, die jetzt nicht mehr alles vernichten sondern selektiver gegen bestimmte Problemkräuter wirken

In Deutschland gibt es vier wild wachsende Mohnarten.

Klatschmohn (Papaver rhoeas): Blütenblätter kräftig rot, meist mit großem schwarzem Grundfleck; Blütenstiel mit abstehenden Haaren, Samenkapsel dick eiförmig.
Sandmohn (Papaver argemone): Blütenblätter dunkelrot, mit schwarzem Grundfleck; keulenförmige Samenkapsel, mehrfach länger als breit.
Saatmohn (Papaver dubium dubium): Blütenblätter hellrot, Blütenstiele anliegend behaart; Samenkapsel kurz keulenförmig und allmählich in den Stiel übergehend;
Lecoqs Mohn (Papaver dubium lecoqii): wie Saatmohn, gelbbraune Staubbeutel

Bricht man einen Klatschmohnstängel ab oder ritzt mit dem Fingernagel in die noch unreife Samenkapsel, tritt ein weißer, klebriger Saft aus. Dieser Saft ist wie alle Teile der Pflanze leicht giftig. Der Alkaloidgehalt im Klatschmohn ist allerdings sehr gering und enthält kein Morpium – im Unterschied zu seinem rosafarbenen Verwandten, dem Schlafmohn (Papaver somniferum). Aus dessen Milchsaft wird bekanntlich das Opium und damit der Rohstoff für Heroin gewonnen.

Der deutsche Name Klatschmohn soll vom dem Aneinanderklatschen der Blüten bei Wind und Regen kommen.

Mohn

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