Theorie

Pilz des Jahres 2017 – Judasohr

Das Jahr 2016 ist noch lange nicht vorbei, doch es gibt schon den Pilz des Jahres 2017.
Der Pilz des Jahres 2017 ist das Judasohr, ein Speisepilz, welcher auch unter dem Namen „Chinesische Morchel“ bekannt ist. Der Pilz sei leicht erkennbar, weit verbreitet – und dennoch wenig bekannt. Pilzsucher sammeln im Herbst meist Steinpilze, Pfifferlinge und Maronenröhrlinge, das Judasohr landet kaum im Sammelkorb. Nur wenige kennen den Pilz mit der Form einer Ohrmuschel in der Natur. Dabei sei er auch für Laien leicht zu identifizieren und kommt in China und hiesigen Asia-Restaurants oft auf den Teller. Der deutsche Volksname beruht laut Mitteilung auf einer Sage. Demnach soll sich der Jünger Judas, der Jesus verriet, aus Gram an einem Holunderbaum erhängt haben. Der Pilz wächst besonders häufig an älteren Stämmen und Ästen des Schwarzen Holunders, er ernährt sich von dem Holz, das er allmählich abbaut. Warum das Judasohr den Holunder etwa vor Ahorn und Buche bevorzugt, hat die Wissenschaft noch nicht geklärt.
In Deutschland werde das Judasohr, das pflegeleicht und gut auf Holz zu züchten ist, in Pilzzuchten angebaut. Da der knorpelige, rötlich-braune, violett-graue oder oliv-braune Pilz an den Stämmen und Ästen der Laubbäume nicht regelmäßig Wasser bekomme, habe er eine ungewöhnliche Strategie entwickelt, bei Trockenheit schrumpfe der Pilz zusammen. Wenn es regne, quellt er wieder vollständig auf.

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