Bei einem meiner letzten Ansitze war die Kanzel ein wenig zugewachsen und ich musste mich durch ein „Meer“ von Brennnesseln durch schlagen. Dabei berührte ich natürlich ein paar von den Pflanzen…
Warum brennen Brennnesseln eigentlich?
An den Pflanzen befinden sich Brennhaare, diese haben an ihrer Spitze ein seitlich abgeknicktes Köpfchen. Berührt man dieses Köpfchen, bricht es an einer bestimmten Stelle ab. Der übriggebliebene, harte Rest des Haares bohrt sich dabei in die Haut. Es strömt eine Flüssigkeit von verschiedenen chemischen Substanzen wie Ameisensäure Acetylcholin und Histamin aus. Diese Substanz ist für den Schmerz und die Schwellungen verantwortlich. Bereits ein Zehntausendstel Milligramm dieser Flüssigkeit reicht aus, um uns Schmerzen zuzufügen.
Will man Brennnesseln pflücken (manche machen Tee daraus), ohne sich wehzutun, muss man nur von unten nach oben über die Pflanze streifen. Dann brechen die Köpfchen der Brennhaare nicht ab und die Brennflüssigkeit bleibt sicher verpackt.
Der Schutz mit dient den Pflanzen vor Fressfeinden. Es gibt aber trotzdem Tiere, die sie anknabbern. Die Tiere haben Wege gefunden, sich nicht zu verbrennen. Sie fressen zum Beispiel um die Haare herum. Oder sie nehmen nur die Blattränder, weil dort keine Haare sind. Fressen die Tiere die Haare unten an ihrer Wurzel an, dann müssen sie ebenfalls nichts befürchten. Auch dann verbrennen sie sich nicht. Die Raupen vieler Schmetterlingsarten ernähren sich zum Beispiel von Brennnesseln (hier).