Praxis

Tipps zum blatten

Da jetzt die Blattzeit startet habe ich mal diverse Foren durchforstet und hier mal ein paar Punkte gesammelt – quasi was erfolgreiche Blatter empfehlen.

Beste Blattstände sind im lichten Hochwald, in der Nähe von Dickungen, so ca. 50 – 100 Meter entfernt.

Der Vorteil dieser Blattstände im Walde ist, dass man länger und früher blatten kann. Die besten Zeiten sind, vom guten Büchsenlicht (nicht schon in der Dämmerung anfangen) bis ca. 10:00 Uhr (Abhängig vom Wind und der Erwärmung des Bodens, durch die Sonne fängt der Wind an zu küseln, bzw. wird unsteht, erst wenn sich die Temperatur stabilisiert hat, wird der Wind wieder konstanter), dann in ruhigen Revierecken von 11:30 Uhr bis 14:00 Uhr, dann wieder abends ab 16:00 Uhr bis zum guten Büchsenlicht.

Im Feld ist es generell schwieriger zu blatten. es wird vermutet, dass das mit der Helligkeit zusammenhängt. Böcke, die aus der Dickung in den lichten Hochwald wechseln, müssen nicht in einen erheblich helleren Bereich als Böcke, die aus dem Wald ins offene Feld wechseln. Gerade ältere Böcke meiden diesen Helligkeitsunterschied.
Das bedeutet, dass man im Feld nur vom guten Büchsenlicht (nicht schon in der Dämmerung anfangen) bis ca. 09:00 Uhr blatten sollte und abends erst so ab 18:30 Uhr bis zum guten Büchsenlicht.

[checklist][/checklist]Warum eigentlich „gutes Büchsenlicht“?
Generell ein guter Tipp ist, sich in die Situation des Bockes zu versetzen. Hört der Bock ein Schmalreh fiepen oder gar den Sprengfiep geht er im ersten Fall wahrscheinlich, im zweiten Fall sicher davon aus, dass da ein Nebenbuhler rumspringt. Dann muss er mit Stress rechnen, wenn er den Nebenbuhler sucht. Bei schlechtem Licht sieht er den Kollegen später und kann auch seine Stärke schlechter einschätzen. Insofern ist die „Springlust“ deutlich geringer.

Blatten sollte man nicht von 4-5m hohen Kanzeln, eher von Bodenständen/-kanzeln oder vom Drückjagdbock welche maximal 2 m hoch sein sollten. Auch der Jährling weiß, dass Schmalrehe üblicherweise nicht in den Bäumen sitzen.

Hauptwindrichtung von den Dickungen zum Stand

Gute Tarnung ist ebenfalls wichtig.
Beim Blatten nicht stur geradeaus, sondern auch mal nach links, rechts und nach hinten schauen. Der Bock kommt mit höchster Aufmerksamkeit, schon aus Vorsicht wegen eines Nebenbuhlers.

Zum Termin:
Der hängt insbesondere von der Ost-West-Richtung (je westlicher, je früher) und noch mehr von der Höhenlage ab.

Daumenregeln:
– nie vor dem 25.07.
– ideal zum „Intensiv-Blatten“ 30.07.-05.08., je nach Höhenlage +-3 Tage.
– alles nach dem 15.08. ist eher Glück oder Zufall, d.h. wenn man erst ab dem 10. Anfängt, ist es meist zu spät

Aber der richtige Termin hängt auch vom Wetter ab. Nach einem Gewitter ist ideal, gerade im Feld. Schwül, leicht bedeckt ist auch super. Knalliger Sonnenschein ist im Feld suboptimal.

Die Blattstände sollte man natürlich so leise wie möglich beziehen, wenn’s wirklich leise war, 10 Minuten warten, bis sich die Umgebung (auch warnende Amseln gehören dazu) beruhigt hat, wenn’s geknackt hat, eher 15 Minuten warten.

Ab dem ersten Blattlaut gilt höchste Konzentration!

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