Um 3:00 Uhr hat der Wecker geklingelt, um 4:00 Uhr haben wir uns im Lehrrevier getroffen und wurden auf die Hochsitze verteilt. 5 Jäger und 2 Jungjäger waren mit dabei. Mir wurde Der Hochsitz mit dem schönen Blick auf die Wiese zugeteilt, im stockdunklen kletterte ich dann die Leiter hoch und hab es mir gemütlich gemacht. Mit dem Fernglas und dem Fotoapparat bewaffnet lauerte ich dann auf die ersten Tiere. Es war interessant zu sehen, wie sich das Schwarz ins Grau und dann in die Farben der Natur verwandelt haben, wie es immer heller wurde und wie die Vögel sich verabredet haben ihr Gezwitscher zu beginnen. Um 5:50 Uhr viel dann der erste Schuss an einem anderen Ansitz, auch wenn man darauf vorbereitet ist, der Knall geht einem durch alle Glieder und man schreckt auf. Kurz danach kamen zwei Rehe diagonal über die Wiese gerannt, 4 oder 5 Sekunden und dann waren sie auch schon wieder weg. Außer ein paar Vögel und ein Kleiber Pärchen, welches es sich im Nistkasten bequem gemacht hat, konnte ich nicht mehr beobachten. Trotzdem war es ein interessantes Erlebnis – zu sehen, wie der Tag im Wald beginnt.
Drei weitere Schüsse vielen übrigens auch noch. Insgesamt wurden 2 Böcke und ein Schmalreh zur Strecke gebracht. Der vierte Schuss ging leider daneben, es wurde kein Schweiß, sondern nur Haare – wahrscheinlich durch den Haarwechsel – gefunden. Trotzdem wurde eine Nachsuche mit einem Deutsch Kurzhaar durchgeführt. Auch hier konnte ich mit dabei sein und die Arbeit eines Gebrauchthundes miterleben.
Um 9:00 Uhr ging es dann zurück zur Hütte, die anderen Jungjäger-Kollegen kamen und die Tiere wurden fachmännisch aufgebrochen…