Praxis

Esskastanien

Kastanien sind Nüsse, insgesamt gibt es etwa 20 verschiedene Sorten, wobei nicht alle Früchte essbar sind. Zu den bekanntesten Kastaniensorten in Deutschland zählen Rosskastanien, Edelkastanien oder Esskastanien und Maronen.
Rosskastanien taugen als Tierfutter und sind für den Menschen sogar (gering) giftig.
Bei Maronen handelt es sich um eine Edelkastanie, welche speziell gezüchtet wurde; diese sind aromatischer, etwas größer und runder als gewöhnliche Esskastanien und lassen sich leichter schälen.
Esskastanien
Im Herbst beginnt die Erntezeit der Esskastanie, zwischen September und Oktober fallen die reifen Früchte auf den Boden. Dabei platzen ihre Schalen auf, geben die Esskastanien frei und müssen nur noch aufgesammelt werden. Die so genannten Dauermaronen werden im November per Hand von den Bäumen gepflückt.
Lange bevor Kartoffel und Mais in Europa Fuß fassen konnten, galt die Esskastanie für eine breite Bevölkerungsschicht als unentbehrliches Grundnahrungsmittel.
Meistens wurde die Esskastanie zu Mehl verarbeitet, aus dem dann Brote gebacken wurden. Vor allem für die ärmere Bergbevölkerung stellten die Kastanienbäume wahre Lebensretter dar, die sie vor Hungersnöten bewahrten. Nicht umsonst wurde die Esskastanie deshalb als das „Brot der Armen“ bezeichnet, und es hiess, dass ein Kastanienbaum pro Person genüge, um gut durch den Winter zu kommen.
Sie liefert wertvolle Kohlenhydrate, hochwertiges Eiweiß, Ballaststoffe sowie unzählige Vitamine und Mineralstoffe.
Um die Esskastanie letztendlich essen zu können, muss die Frucht von ihrer dünnen braunen Schale befreit werden. Diese wird vorab etwa eine Stunde in kaltes Wasser gelegt, anschließend abgegossen und mit einem Kreuzschnitt oberhalb an der abgerundeten Seite versehen.
Erst dann wird die Esskastanie ins kochende Salzwasser gegeben oder geröstet.
Nach 4 bis 5 Minuten im kochenden Wasser bzw. 30 bis 40 Minuten im Backofen bei rund 200 Grad lässt sich die Frucht ganz einfach aus der geplatzten Schale herauslösen.
Esskastanie

2 Gedanken zu „Esskastanien“

  1. NG sagt:

    Bevor sich falsche Vorstellungen verfestigen, eine kleine Korrektur: Botanisch handelt es sich bei allen Kastanien-Arten um sogenannte Steinfrüchte. Dabei wird ein mit einer harten Haut umhüllter Same (der Steinkern) von einer Schicht umgeben, die fleischig (wie etwa bei bei der Kirsche) oder trockenhäutig (Marone) oder trockenfleischig (Rosskastanie, Walnuss) sein kann. D.h., Rosskastanie, Marone und Walnuss sind im engeren Sinn keine Nüsse.
    Alle genannten Arten sind nördlich der Alpen nicht ursprünglich heimisch, sondern in antiker Zeit von den Römern, die Rosskastanie im 17. Jahrhundert zur Bereicherung der Waldflora eingeführt worden.

    1. admin sagt:

      Danke an NG für die anonyme, weitere Info

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